Im Rahmen einer Partnerschaft mit den Gemeindebehörden von Soni Ali Ber und Gounzoureye seit dem Jahr 2021 unterstützt DVV international die Durchführung von Schulungen für die Lernenden der 26 REFLECT-Alphabetisierungszirkel. Ziel der Schulungen ist es, Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, mit denen die Menschen sich eine eigene wirtschaftliche Existenz aufbauen können. Die Themen der Schulungen wurden im Anschluss an einen Prozess zur Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs in den beiden Gemeinden ausgewählt und den Steuerungsgruppen der kommunalen Bildungszentren (CEC) zur Priorisierung und Genehmigung vorgelegt. Es handelt sich unter anderem um Schulungen in den Bereichen Viehzucht, Seifenherstellung, Färben und Gemüseanbau.
Der Post-Trainings-Follow-up-Prozess, der mit 138 Lernenden dieser verschiedenen Schulungen durchgeführt wurde, zeigte eine sehr positive Wirkung der Schulungen im Gemüseanbau. Denn die mit dem Klimawandel verbundene Wüstenbildung, unzureichende technische Kapazitäten und fehlende finanzielle Ressourcen sind große Herausforderungen, mit denen die Menschen dieser Kommunen seit einigen Jahren konfrontiert sind.
Dank des Ansatzes, die technischen Fähigkeiten der Lernenden durch die praktische Anwendung auf Schulfeldern zu vertiefen, und der Bereitstellung von Lernpaketen, die am Ende der Kurse verteilt werden, konnten in allen Dörfern, in denen das Projekt durchgeführt wurde, neue Gemüsebauern gewonnen werden. So werden seit mehreren Jahren verlassene Gemüseanbaugebiete und neue individuelle Anbauflächen von den neuen Landwirten in den verschiedenen Dörfern bewirtschaftet. Während der REFLECT-Zirkel gaben die Lernenden, die an den Schulungen teilnahmen, ihr Wissen und die Inputs an andere Gemeindemitglieder weiter. Sie mobilisierten und motivierten sie auf diese Weise, ebenfalls Gemüseanbau zu betreiben und damit der Zerstörung von landwirtschaftlichen Flächen aufgrund der schlechten Regenfälle und der späten Überschwemmungen entgegenzuwirken.
Trotz der Schwierigkeiten, die mit fehlenden Schutzvorrichtungen für die Gemüseanbauflächen, der unzureichenden Wasserversorgung und dem Auftreten von Schädlingen zusammenhingen, wurde die begonnene Dynamik fortgesetzt und die Erträge der Gemüseanbaubetriebe gesteigert. So konnten die Bauern durch die Ernte der verschiedenen Gemüsesorten (Salat, Kohl, Rüben, Kartoffeln, Zwiebeln) ihr Einkommen nach der Ernte von 25.000 auf 150.000 FCFA (ca. 225 €) steigern und das Gemüse in ihren Haushalten verzehren, ohne auf die Versorgungskreisläufe aus der Stadt Gao zurückgreifen zu müssen.
Diese Mobilisierung der Gemeinden für den Gemüseanbau hat die Behörden der Gemeinde Gounzoureye dazu veranlasst, Besuche zum Austausch und zur Informationsgewinnung im Agrarsektor durchzuführen und einen Plan zur Ernährungssicherung als Reaktion auf das Defizit während der Agrarkampagne 2020-2021 zu erstellen. Im Anschluss an die Erstellung dieses Ernährungssicherungsplans organisierte die Gemeinde Anfang März 2022 ein Treffen mit den Dorfchefs, der regionalen Entwicklungsagentur und Nichtregierungsorganisationen (NRO). Während dieses Treffens betonten die Gemeindebehörden und die Dorfältesten, dass die Fähigkeiten der Bevölkerung zur Förderung des Gemüseanbaus angesichts der überzeugenden Ergebnisse, die durch die Schulungen im CEC erzielt wurden, gestärkt werden müssten.