Der Problembaum ist eine partizipative Analysemethode für ein konkretes Problem einer Community. Das Instrument wird üblicherweise in REFLECT-Zirkeln eingesetzten. Es ermöglicht den illiteralen Teilnehmenden der REFLECT-Zirkeln, ein Problem zu identifizieren, es zu analysieren und praktische Lösungen dazu zu entwickeln. Mithilfe von Schlüsselbegriffen, Aymbolen, Zeichnungen und Bildern lassen sich im Verlauf der Gruppendiskussion Probleme verstehenden und lösenden.
In dem Dorf Battal (Gemeinde Soni Ali Ber) in der Region Gao in Mali, zum Beispiel, wird mithilfe eines Problembaums die Problematik rund um Malaria diskutiert: Nach einer heftigen Regenzeit in der Region hat sich die Zahl der Malariafälle im Norden des Landes in diesem Jahr (2020) verdoppelt.
Um die Diskussio der Gruppe visuell darzustellen, wird das Thema in Form eines Baumes dargestellt:
- Der Stamm symbolisiert das zu untersuchende Problem
- Die Wurzeln repräsentieren die Ursachen der Situation und / oder vergangene Ereignisses oder Dinge, die für die Entstehung des Problems wesentlich waren / sind
- Die Äste des Baums sind die Folgen oder Ergebnisse der Situation
- Die Früchte symbolisieren mögliche Lösungen oder Maßnahmen
Die Materialien zur Darstellung dieser verschiedenen Teile werden von den Teilnehmenden selbst gesucht und ausgewählt. Nach der Konstruktion des gesamten Baumes werden z.B. Fragen zur Umsetzung der Lösungsideen gestellt:
- Welche Maßnahmen können kurz-, mittel- und langfristig ergriffen werden, um Lösungen für das Problem zu finden?
- Welche Maßnahmen haben Priorität? (Priorisierung)
- Wer tut was? (Verantwortlichkeiten)
- Wie gehen wir vor? (Implementierungsstrategie)
- (Bis) Wann wollen wir was erledigt haben?